NFTs sind der aktuellste Krypto-Hype und eine neue Art der Kapitalanlage. Dinge, die nur im Internet existieren, werden zu Höchstpreisen gehandelt und der Wert der virtuellen Objekte wird jeweils individuell bestimmt. Zum Start der Europameisterschaft boomt sogar der Handel mit NFT-Stickern. Wie der NFT-Handel funktioniert und welche Bedeutung er vor allem für junge Künstler hat, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Die Bedeutung von NFTs
Non-fungible Tokens sind spezielle Token, auch bekannt als virtuelle Echtheitszertifikate, die das Eigentum an einer Sache nachweisen. Sie agieren innerhalb der Blockchain-Technologie. Anders als Bitcoin sind NFTs einzigartig – wie die kreative Arbeit, die Künstler leisten. Der NFT-Handel ist verschlüsselt und fälschungssicher. Zudem trifft das digitale Sammeln sowie Handeln den Zeitgeist vieler junger Menschen.
Blockchain-Technologie als Grundlage für NFTs

Um NFTs verstehen zu können, brauchst du zunächst Hintergrundwissen im Bereich der Blockchain-Technologie. Dieses Wissen dient dir ebenso als Grundlage, um Kryptowährungen zu verstehen. Innerhalb dieses Systems sind Fungible Tokens digitale Berechtigungsmarken, die konvertibel sind, wie Münzen im physischen Geldverkehr. Jeder Token repräsentiert den gleichen Wert. Die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum sind Teil dieses Systems.
Die Blockchain dient zur digitalen Aufzeichnung von Daten, welche im Falle von Kryptowährungen zur Dokumentation von digitalen Transaktionsvorgängen eingesetzt wird.
Was sind Kryptowährungen?

Kryptowährungen sind digitale Währungen, welche nicht von einer Regierung oder finanziellen Institution kontrolliert werden. Du kannst sie über digitale Börsen erwerben und tauschen und in sogenannten Wallets speichern. Der Kryptohandel erfolgt dezentral und wird von einem Netzwerk an Computern unterstützt, durch welches auch neue Krypto-Tokens erstellt werden. Das darunterliegende Prinzip ist wiederum die Blockchain.
Im Vergleich dazu nutzen NFTs dieselben Speichermechanismen, sind aber nicht konvertibel, also nicht austauschbar. Tokens sind digitale Zertifikate, die auf einer gesicherten und verteilten Datenbank gespeichert werden. Das bedeutet, dass Informationen über die Tokens auf verschiedenen Rechnern verteilt sind.
Wie lässt sich mit NFTs handeln?
Theoretisch kann jede Person mit NFTs handeln. Die Preisspanne liegt zwischen wenigen Cents und mehreren Millionen Dollar. Die meisten NFTs sind auf der Ethereum-Blockchain gespeichert, weshalb du für den Kauf die Kryptowährung Ether (ETH) benötigst. Für den Handel gibt es verschiedene Plattformen wie zum Beispiel:
Dort kann ein Künstler seine Werke hochladen und gegen eine Gebühr einen NFT dazu erstellen. So bekommt das Kunstwerk eine einzigartige Signatur, die in der Blockchain gespeichert wird. Diese Signatur kann nur im Besitz einer einzigen Person sein und auch nur von dieser gehandelt werden.
Verkauft ein Künstler einen NFT, dann verkauft er nicht das Kunstwerk an sich, auch nicht die Urheber- oder Verwertungsrechte daran, sondern das digitale Echtheitszertifikat, welches das Kunstwerk repräsentiert.
Ein Vorteil für Künstler
Künstler können mithilfe von NFTs ihre Werke weltweit direkt anbieten und auf Galeristen verzichten. Vor allen Dingen für junge Künstler ist das die Chance, Aufmerksamkeit für sich und ihre Arbeit zu generieren. Dafür können in NFTs automatische Gewinnbeteiligungen einprogrammiert werden, die dafür sorgen, dass der Künstler auf Dauer vom NFT-Handel profitiert.
Warum erlebt der NFT-Handel so einen Boom?

NFTs schaffen etwas, was es bislang im Netz noch nicht gab:
- Virtuelle Güter werden real verknappt und haben ihren individuellen Besitzer.
- Dateien gehen in Privatbesitz über.
- Der Preis jedes Werkes kann individuell variieren und es liegt letztendlich an den Käufern, den ideellen Wert zu bestimmen.
- Einzigartigkeit spielt eine entscheidende Rolle.
Zudem ist Kunst bestimmt von der Spannung um die aufsehenerregenden Werke sowie großen Summen, die für die Kunstwerke gezahlt werden. Durch die Pandemie erzielten Online-Umsätze mit Kunstwerken und Antiquitäten im Jahr 2020 ein Rekordhoch von 12,4 Milliarden Dollar. Nach Angaben des globalen UBS Kunstmarkt-Reports haben sich die Online-Käufe bzw. Verkäufe 2020 im Vergleich zu 2019 verdoppelt.
Digitale Kunst ist dezentral und nicht statisch, sie kann auch nicht mutwillig zerstört werden und das wiederum macht den Handel attraktiv.
NFTs zur Europameisterschaft 2021
Zur Europameisterschaft machen Startups sich den Sammelmarkt zu Nutze und verkaufen Sticker über die Blockchain, wodurch diese streng limitiert sind. Jedes Profilabbild der Spieler hat eine eigene Signatur und ist somit einzigartig. Wer diese begehrten Karten erwirbt, kann sie nicht nur sammeln, sondern auch auf Online-Marktplätzen handeln und sogar in dafür ausgelegten Videospielen einsetzen.
Ein Millionen-Geschäft mit Kunst

Der Markt für digitale Kunst erlebt eine so hohe Nachfrage, dass die Krypto-Plattform Binance jetzt einen eigenen Marktplatz für den virtuellen Kunsthandel einzurichten plant. Mit NFTs können die Eigentumsrechte an digitalen Kunstwerken, Musik, Tweets oder Sammelkarten geregelt werden. Es gibt keine Regel, die besagt, was als NFT gelten darf und was nicht.
Der disruptive Durchbruch in dem sich schlagartig expandierenden und Sektor erfolgte im März diesen Jahres. Der Künstler Beeple, alias Mike Winkelmann, geht mit seinem Werk “Everydays: The First 5000 Days“ in die Geschichte des Kunsthandels ein. Es ist das erste vollständig digitale Kunstwerk, das bei einem traditionellen Auktionshaus zum Aufruf kommt. Es erzielte einen bemerkenswerten Preis von 69 Millionen Dollar. Ein weiteres Beispiel ist Twitter-Gründer Jack Dorsey, der seinen ersten Tweet für 2.5 Millionen Dollar als NFT verkaufte.
Die Kritik am NFT-Handel

Der NFT-Handel eröffnet Künstlern und Anlegern neue Möglichkeiten, bringt aber auch einige Risiken mit sich:
- So sagen einige Kunsthistoriker, dass durch digitale Echtheitszertifikate nur noch das Potential der Kunst als Wertanlage gelte, nicht das eigentliche Werk dahinter.
- Zudem verbrauchen NFTs viel Energie. Die NFT-Erstellung und -Verkauf müssen in der Blockchain verifiziert werden, wofür tausende von Rechnern gleichzeitig komplizierte Berechnungen durchführen. Dieses Verfahren gilt nicht nur für NFTs, sondern auch für andere Transaktionen, die in der Blockchain durchgeführt werden. Unter anderem also auch für Bitcoin.
- Das führte dazu, dass einige Künstler der Technologie bereits den Rücken gekehrt haben. Sie bieten ihre Kunst nicht mehr zum digitalen Handel an. Allerdings arbeiten die Entwickler der Kryptowährung Ethereum an einer Lösung, die den Verbrauch um bis zu 99% senken soll (GQ Magazin).
- Ein weiteres Risiko ist die Volatilität im Bereich der Blockchain. Wenn man bedenkt, dass einzelne Personen wie Elon Musk den Kurs des Bitcoin mit einem Tweet zum Einsturz bringen können, zeigt sich die Kehrseite der Medaille beim Echtzeithandel mit virtuellen Währungen und Objekten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Trend um NFTs und Kryptowährungen entwickelt. Fest steht, dass immer mehr Transaktionen online stattfinden und digitale Kunst sich wachsender Beliebtheit erfreut.